Gestern früh, am 27. März 2024, öffnete das Theater des Westens in Berlin seine Türen und lud ausgewählte Pressevertreter dazu ein, der Probebühne beizuwohnen. Die Kreativen sowie die Cast waren bereit zu zeigen, was in den vergangenen zweieinhalb Wochen Proben bereits erarbeitet wurde. Ulf Leo Sommer und Peter Plate, das Songwriter–Duo des Stücks, begrüßten die Anwesenden und fassten ihre Eindrücke der momentanen Aufregung zusammen. Anschließend übernahm Regisseur Christoph Drewitz das Wort und kündigte drei Szenen aus dem Stück an.
Die erste Szene erzählt das erste Wiedersehen von Monika und Joachim nach über drei Jahren. Mitten auf der Straße laufen sie sich beide über den Weg. Erst nehmen sie sich kaum wahr, doch dann erkennen sie sich. Celina dos Santos und David Nádvornik verkörpern das einstige Liebespaar, das sich nun plötzlich völlig fremd geworden ist. Während sein Vater gestorben ist, ist sie erwachsen geworden. Unausgesprochene Gefühle der Vergangenheit kommen an die Oberfläche, machen beide erst sprachlos, doch noch immer ist diese Vertrautheit spürbar. Und während sie den ›Frühling in Berlin‹ erleben, entsteht wieder die Nähe zwischen ihnen.
Mit einfachen Requisiten und in einem bereits routinierten Bewegungsablauf werden Stühle und ein Tisch herbei getragen, an dem ein Paar Platz nimmt, welches im nächsten Moment die Bühne frei macht für eine beeindruckende Tanzszene mit schwarzen Regenschirmen, die das Paar einrahmt und ihnen Privatsphäre gewährt.
In der zweiten Szene befinden wir uns mitten in den Dreharbeiten zu einem Heimatfilm. Von Caterina Schöllack, verkörpert von Katja Uhlig, gedrängt, haben Monika und Freddy das Engagement für die Hauptrollen des Films angenommen. Gemeinsam haben sie Spaß an der Arbeit, die beide nicht besonders ernst nehmen. Fröhlich spielen sie vor der Kamera, doch in ihrem Inneren sieht es anders aus. Mathias Reiser als Freddy versucht, seiner Monika Mut zu machen, die in stillen Momenten mit ihren Gedanken abschweift. Steffi Irmen, in der Rolle der Regisseurin Christa Moser, treibt mit Strenge die Dreharbeiten voran. Immer wieder unterbricht sie die Aufnahmen, in denen ein unterhaltsames ›Heimat-Film-Medley‹- welches mit einem zwinkernden Auge zu verstehen ist – präsentiert wird. Die Kamera rollt über die Probebühne. Wasserbälle fliegen durch die Luft und die heile Welt wird präsentiert, die mit der wirklichen Realität hinter der Fassade kaum in Einklang zu bringen ist. Inklusive Jodeln und Schuhplattler-Momenten ist der bewusst inszenierte Klamauk perfekt und gefällt den Anwesenden.
Zum Abschluss der ersten Präsentation gesellen sich Isabel Waltsgott und Pamina Lenn als Eva und Helga zu ihrer Schwester Monika, Celina dos Santos. Gemeinsam erträumen sie sich, wie ihr Leben aussehen würde, wenn sie Männer wären. ›Wär ich ein Mann‹ sprudelt vor Euphorie und Lebensfreude, während der Text im Umkehrschluss die untergeordnete Rolle der Frau greifbar macht. Mit viel Energie tanzt sich das Trio auf der Probebühne frei. Ausgelassen feiern sie ihr Zusammensein und das Leben und vergessen für einen Moment alle Sorgen und Ängste. Es ist eine Freunde, ihnen dabei zuzusehen, und man möchte am Liebsten zu ihnen stoßen.
Die bereits präsentierten Songs und Momente, die in den kommenden fünf Wochen weiter ausgebaut und mit der restlichen Handlung zu einem kompletten Stück verschmelzen werden, machen unglaubliche Lust auf »Ku´damm 59 – das Musical«, welches am 5. Mai 2024 im Theater des Westens Premiere feiern wird.
Wir wünschen den Kreativen und dem gesamten Cast gutes Gelingen. Wir sehen uns bei der Premiere, versprochen.