»Lizard Boy« im English Theatre Hamburg: Dieser Echsenjunge schillert bei der Europapremiere fantastisch!

Foto: ETH Lizard Boy 2024

»Lizard Boy« wurde ursprünglich als kleine einfache »One-Man-Show« kreiert, mit dem einzigen Ziel: Spiel das Cello!
Einige Jahre später entwickelte Justin Huertas (Darsteller, Buch, Komponist und Texter der Originalvorlage) die Show in einer Transformation weiter. machte aus ihr einen »funkelnden Dreier-Mix« und baute eine »Multi-Media-Indi-Rock- Comic-Musical-Show«, die die Themen Queer, People of Color, Dating und großartige Musik vereinigt. Alle Darsteller spielen dabei diverse Instrumente auf der Bühne live, großartig spielen und singen sie dazu!

Die Kernaussage der Show ist: Das, was an uns anders und besonders ist, macht uns besonders stark!

ETH Lizard Boy 2024

In Hamburg erlebt der Stoff nun in englischer Sprache seine europäische Erstaufführung. Gecasted hat Regisseur Paul Glaser dafür in London und das künstlerische Ergebnis in Hamburg kann sich wirklich sehen lassen. »Lizard Boy« feierte seine ursprüngliche Weltpremiere am 27. März 2015 im Seattle Repertory Theatre. Regie führte damals Brandon Ivie mit Justin Huertas als Trevor, William A. Williams als Cary und Kirsten deLohr Helland als Siren.

Das Musical wurde stark von Werken wie »X-Men«, »Spiderman« und dem Musical »Spring Awakening« aus dem Jahr 2006 inspiriert.

Die Songs wie z.B. ›Take Me to Bed‹ oder ›Recess‹, wo auch witzig klingende Tröten zum Einsatz kommen, sowie der von Sophie Earl unheimlich stark performte und sehr stark gesungene Song ›A Terrible Ride‹ machen einfach großen Spaß! In dieser Produktion steckt unglaublich viel Kreativität und viele kluge Einfälle. Das geschickte Platzieren der Instrumente, die allesamt von den drei vielseitigen Darstellern gespielt werden, kleine Tricks und gut in die Bühne eingebaute Lichteffekte von Paul Glaser und Heiko Böttner (z.B. die Lichtleiste beim Rockkonzert der Dream Girls), großartige Projektionen und praktische Kostüme (Patricia Royo) tragen zu diesem gelungenen Abend bei. Die drei Darsteller sind phänomenal vielseitig und können nicht nur rasseln, taktschlagen und das Glockenspiel oder auch Cello spielen, nein, sie spielen mit einer solchen Spielfreude, die dieses Musical rund um Kraft, Energie, Comic, Monster und das eigene Ich einfach zu einem Knaller machen.

ETH Lizard Boy 2024

Wer noch Monster-Töne und -Klänge, gepaart mit großartigen Stimmen, genießen möchte, kann das in der von Paul Glaser zackig inszenierten Variante noch bis in den Juni erleben.

Das English Theatre of Hamburg ist diesen Exotentrip mehr als wert.

Die ausführliche Kritik zu diesem Stück erscheint in der Ausgabe 129 / 03_2024.