Engagierte Cast bei »Rock of Ages«

Foto: Nico Moser

Ob die Show eine Hommage an das Lebensgefühl der 80er Jahre samt deren legendären Rocksongs oder an die Musicalwelt sein soll oder doch eher eine Parodie auf das Ganze – das bleibt jedem Zuschauer selbst überlassen. Dick aufgetragen wird so oder so in der Tourproduktion von Showslot, die derzeit in Wien spielt und ihre Reise weiter durch Deutschland, Österreich und die Schweiz fortführen wird.

Foto: Nico Moser

Die Liebesgeschichte mit vielen Verwechslungen und Irrtümern samt einigen dünnen und flachen Nebengeschichten reißt einen nicht um: Das junge Mädchen aus der Kleinstadt (Sherrie) kommt nach LA, wird gleich mal ausgeraubt und trifft auf den Barkeeper und Möchtegern-Sänger Drew. Es funkt und im Laufe der Geschichte merken die beiden das dann auch, dazwischen ist Sherrie erst mal Stripperin und Drew auf dem Weg zum Rockstar.

Der Rock der 80er Jahre steht auf dem Plan: Songs wie ›Here I Go Again‹ von Whitesnake, ›I Want to Know What Love Is‹ von Foreigner oder ›The Final Countdown‹ von Europe erklingen. Und da sind wir eigentlich auch schon beim Thema: Diese erklingen zum einen sehr laut. Ja, Rockmusik muss laut sein, aber nicht so laut, dass man die Darsteller:innen nicht mehr versteht. Und was noch weiter unverständlich ist: Viele Songs werden nur angespielt und hören abrupt auf. Andere werden durch (unsinnige und verzichtbare) Dialoge unterbrochen. Das ist wirklich sehr schade, weil die Show sehr lange braucht, bis zumindest ein kleiner Funke ins Publikum überspringt und dieses zum Mitrocken angeregt wird. Für die Show spricht (eigentlich spielt…) die Live-Band von 5 Personen, die auch gut in das Geschehen und das Bühnenbild eingebaut ist. Die Geschichte wird mit einer großen Portion Ironie serviert und als Beilage gibt es mal mehr, mal weniger gelungenen Humor.

Foto: Nico Moser

Die Cast ist engagiert bei der Sache und man spürt, dass es ihnen Freude bereitet, das Stück auf die Bühne zu bringen. Und gesanglich schaffen sie das auch, wenn der Ton gute Momente hat und die Musik sie nicht weit übertönt.

 

Die ausführliche Kritik zu diesem Stück erscheint in der Ausgabe 129 / 03_2024.