Heute fand im Wiener Ronacher die mit Spannung erwartete Pressekonferenz zu der nächsten Uraufführung der Vereinigten Bühnen Wien statt: »Maria Theresia« wird Nachfolger von »Rock Me Amadeus«, dessen Erfolg bei fast 500 Vorstellungen mit einer annähernden Auslastung von 100% liegt.
Nun aber wendet sich Intendant Christian Struppeck Neuem zu, dieses Mal tatsächlich nur als Intendant. »Sie war Herrscherin, sie war Strategin, sie war Mutter, und das alles in einer Zeit, in der Frauen eigentlich keine Macht ausüben sollten. Maria Theresia war eine Frau, die die Spielregeln der Macht nicht nur beherrschte, sondern sie ganz einfach neu definierte. Und all das sind Themen von beeindruckender Stärke und Kraft und von einer Relevanz, die bis in unsere heutige Gegenwart reicht. Und genau das hat mich an diesem Stoff so fasziniert.«, so Struppeck.
Nach und nach stellte er das komplette Kreativ-Team vor, den Anfang machten Dieter und Paul Falk. Michael Kunze prophezeite Dieter Falk schon vor Jahrzehnten eine Karriere im Musicalbereich, seitdem schuf er schon mehrere Stücke. Paul steht ihm schon länger zur Seite, beide genießen es. »Mit dem Vater zu arbeiten, ist herrlich ehrlich. Also man braucht sich keine Sorgen zu machen, wenn man sagt, es gefällt einem nicht, dass man den Job verliert. Das ist vielleicht in anderer Konstellation etwas anders.« An der Seite der Beiden steht Jonathan Zelter, der neben großen Hits für Stars wie Roland Kaiser oder Mary Roos auch für sich selbst schreibt und als Singer-Songwriter erfolgreich durch den deutschsprachigen Raum tourt. »Ich habe es geliebt, dass ich in diesem Stück so viele verschiedene Themen, Charaktere, Emotionen, Leben einbauen konnte. Das hat mir großen Spaß gemacht und das nicht zuletzt wegen diesen drei tollen anderen Menschen.«
Das Buch für das Musical stammt von Thomas Kahry, der bereits mit »Spatz und Engel« international große Erfolge feierte. Dieser sieht gerade historische Stoffe als wichtig an: »Ich glaube, dass viele Fehler in unserem Heute passieren, weil wir die Geschichte nicht präsent genug haben. Ich glaube, man kann mit historischen Stoffen tatsächlich manche Botschaften besser vermitteln als mit modernen Stücken.«
Im Anschluss kam Alex Balga auf die Bühne. Der Intendant das Musicalsommers Amstetten ist in der Regiewelt längst eine Größe, hier wird seine Arbeit von weiteren internationalen Stars der Szene unterstützt: Jonathan Huor als Choreograf, Morgan Large als Bühnenbild- und Videodesigner sowie Aleksandra Kica für die Kostüme und Ben Cracknell für das Licht. »Ich habe wirklich die besten Leute, die man sich vorstellen kann, die wirklich ganz innovativ arbeiten. Wir finden immer wieder neue Impulse und entwickeln Musik und Theater immer weiter. Alle denken sehr modern. Auch das Sounddesign von Carsten Kümmel wird einzigartig, so etwas hat man hier im Ronacher so noch nicht erlebt.«, schwärmt Balga.
Im Anschluss an die Kreativen stellte Struppeck auch die Darsteller vor, viele von ihnen hat man schon in anderen großen Rollen in Vorgängerproduktionen gesehen – so steht Moritz Mausser (Friedrich von Preußen) zurzeit fast täglich als Falco auf der Bühne, Nienke Latten (Maria Theresia) hatte große Erfolge mit »Rebecca« und auch andere wie Dominik Hees (Karl VI: / Fredersdorff), Annemieke van Dam (Gräfin Fuchs) und Andreas Wolfram (Kanzler) werden viele Fans sehr freuen. Fabio Diso, welcher im Sommer noch in der Hauptrolle in »Saturday Night Fever« in Mörbisch spielen wird, wird Maria Theresias Ehemann Franz Stephan auf der Bühne darstellen. Struppecks Frage, warum die Ehe der beiden so glücklich war, kommentierte Diso mit »Ich glaube, das Geheimnis war Vertrauen und der Mut, sich gegenseitig zuzuhören. Ich glaube, die Ehe war nicht perfekt, aber sie haben sich jeden Tag entschieden, wirklich daran zu arbeiten. Und ich glaube, dass da der Schlüsselfaktor die Kommunikation ist.« Damit hat er vermutlich recht und es wird nur eine spannende Facette sein, die wir ab dem 10. Oktober in Wien von der Herrscherin erleben dürfen. Das Lied, das den Abschluss der Pressekonferenz bildete (»Was du damit tust«), wirkte auf jeden Fall sehr modern, das große Orchester unter der Leitung von Carsten Paap klang sehr imposant – so wurde die Vorfreude stark gesteigert.