Amy Winehouse gilt auch 13 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 2011 als eine der größten Künstlerinnen der jüngeren Pop-Geschichte. Mit mehr als 30 Millionen weltweit verkauften Platten und bis heute mehr als 80 Millionen gestreamter Songs pro Monat ist sie unvergessen. Weltruhm erlangte die Soulstimme 2006 mit ihrem Album »Back to Black«, das ihr fünf Grammys einbrachte. Im April startete der gleichnamige Kinofilm der britischen Regisseurin Sam Taylor-Johnson (»Fifty Shades of Grey«), der das viel zu kurze Leben der außergewöhnlichen Musikerin bebildert.
Amy (Marisa Abela) wäscht in einer großen, jüdischen Familie auf, die ihre Stimme verehrt. Die Trennung ihrer Eltern bringt Unruhe in ihr zuvor behütetes Leben: ›What Is It About Men‹.
Zuflucht findet Amy bei ihrer Großmutter Cynthia (Lesley Manville), die sie als Stilikone verehrt. Amy hegt den Wunsch, ihre Leidenschaft für den Soul und Jazz zum Beruf zu machen. Sie schreibt eigene Songs, die sie in Bars performt. Schnell bildet sich eine kleine Fangemeinde, die stetig wächst. 19 Entertainment wird auf das 19-jährige Ausnahmetalent aufmerksam und bietet ihr einen Plattenvertrag an, nachdem das Management sie live bei einem Gig im The Dublin Castle erlebt hat. Ihr erster TV-Auftritt mit ›Stronger‹ macht Amy bekannt. Ihr Songs werden im Radio gespielt, das erste Album verkauft sich gut.
In einer Poolbar lernt Amy Blake Fielder-Civil (Jack O’Connell) kennen. Während Amys Karriere weiter Fahrt aufnimmt und sie sich auf ihre erste Tour vorbereitet, erfährt sie, dass ihre Großmutter an Krebs erkrankt ist. Sie sucht verzweifelt Halt und hofft, diesen bei Blake zu finden. Gemeinsam verliert sich das Paar in Drogen- und Alkoholexzessen. Ihr Vater (Eddie Marsan) sowie ihr langjähriger Jugendfreund Nick Shymansky (Sam Buchanan), der ihr neuer Manager wird, beobachten ihren Zustand mit Sorge. Es folgt eine Schaffenspause, in der Amy sich besinnen soll, doch sie tritt eine USA-Tour an, die an ihren Kräften zehrt.
Der Tod ihrer Großmutter stürzt sie in eine tiefe Sinnkrise. Das Mädchen mit dem dicken Lidstrich und der Beehive-Frisur, die längst zu ihrem Markenzeichen geworden ist, fällt in ein tiefes Loch. Die Paparazzi schlachten ihre Trauer öffentlich aus. Amy flüchtet sich abermals in Drogen und Alkohol und verarbeitet ihre Trauer im Studio: ›Back to Black‹ und ›Come on Over‹.
Sie entschließt sich, ihrem Leben wieder eine Chance zu geben, und heiratet, zum Entsetzen ihrer Familie, Blake. Doch das Glück hält nicht lange. Amy tritt betrunken auf und bringt die Fans gegen sich auf. Zudem kommt es zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen ihr und Blake.
2008 wird Amy bei der Grammyverleihung fünfmal ausgezeichnet. Aufgrund ihrer Drogenprobleme wird ihr die Einreise in die USA verweigert, sodass sie per Satellit für ihren Auftritt und ihre Dankesrede aus den Riverside-Studios in London zugeschaltet wird.
Nach ihrer Scheidung 2009 kann sie endlich Frieden finden und willigt, am Ende ihrer Kräfte, in einen Entzug ein. Nur langsam erholt sie sich. 2011 wird eine Tour angekündigt, die jedoch aufgrund ihres immer noch instabilen Gesundheitszustands verschoben werden muss. Als Amy im Juli 2011 an den Folgen einer Alkoholvergiftung stirbt, geht die Nachricht um die Welt. Post Mortem erscheinen im Dezember 2011 die Single ›Our Day Will Come‹ und das Kompilations-Album »Lioness: Hidden Treasures« mit mehrere Demosongs und unveröffentlichte Versionen, die Amy Winehouse in den Jahren ihrer Karriere aufgenommen hatte, sowie ihre letzte Studioaufnahme mit Tony Bennet.
»Back to Black« ist geprägt von den wichtigsten Momenten im Leben von Amy Winehouse. Marisa Abela, die Amy spielt, sing auch deren Songs. Zur musikalischen Unterstützung wurden Amys Bassist Dale Davis und der Backgroundsänger Ade Omotayo als Berater hinzugezogen und nahmen alle im Film verwendeten Titel in Martins legendären Abbey Road Studios neu auf. Musikproduzent und Komponist Giles Martin arbeitete eng mit Abela zusammen, um Amys einzigartigen Klang nachzubilden. Um die Bandbreite von Amys Talent abbilden zu können, werden im Film mehrere Live-Auftritte nachgestellt, darunter einer von Amys Auftritten beim Glastonbury Festival 2008 sowie ihr Auftritt bei den Grammys 2008, als sie den Preis für die Aufnahme des Jahres für »Rehab« gewann. Für die sensible Filmmusik zeichnen Nick Cave und Warren Ellis verantwortlich.
Interessantes Biopic, welche noch mehr in die Tiefe hätte gehen können.