Seit vielen Jahren vereinen die musicalpeople die bekanntesten Musicalsänger:innen des deutschsprachigen Raums zu verschiedenen Konzerten und sorgen so immer für ausverkaufte Häuser und äußerst begeisterte Zuschauer:innen. Jetzt steht wieder ein sehr prominent besetztes Konzert an – am 16. Dezember heißt es »Musical goes Christmas« im Stuttgarter Apollo Theater. Wir haben uns vorab mit einer der Solistinnen, Aisata Blackman, getroffen.
Blickpunkt musical: Liebe Aisata, Sie haben ja jetzt in Stuttgart mehrere Ensuite-Produktionen gespielt. Was kommt jetzt?
Aisata Blackman: In diesem im Moment habe ich noch keine neue Ensuite-Produktion, aber ich finde es ehrlich gesagt auch sehr schön, Konzerte zu machen, verschiedene andere Sachen zu machen, mal etwas anderes. Und ehrlich gesagt, braucht man auch mal ein bisschen Pause.
blimu: Ja, das können wir uns gut vorstellen. »Tina« war ja auch eine sehr anstrengende Show. Wie halten Sie sich körperlich fit?
AB: Ich mache auf jeden Fall Sport und habe nebenbei auch Pilates gemacht. Und natürlich ist es wichtig, viel zu schlafen, das ist ganz wichtig für die Erholung. Ich bin auch niemand, der viel Alkohol trinkt, und das ist auch wichtig. Ich kann auf Alkohol gut verzichten, besonders wenn ich in einer Produktion bin. Ich weiß auch nicht, wieweit Alkohol meiner Stimme schaden würde, und definitiv würde er nicht zur Erholung beitragen. Ich versuche auch, möglichst gesund zu essen, damit ich genug Energie habe.
Bei »Tina« war das auch eine Suche, die richtige Balance zwischen allem zu finden, nicht zu viel Sport zu treiben, damit man nicht zu müde ist, wenn die Show beginnt. Das meiste konnte ich aber auch schon in Hamburg ausprobieren. Als ich dann nach Stuttgart kam, wusste ich schon, was funktioniert. Genug Wasser trinken, Pilates machen, genug schlafen, und manchmal musste ich dann auch entscheiden, nach der Show nicht mehr zu reden, um die Stimme zu schonen. Das ist so wichtig und das habe ich noch nie so erlebt wie bei »Tina«. Es ist so viel, was ich da auch als Schauspielerin zeigen konnte, wie vielseitig ich sein kann. Ich konnte quasi die Entwicklung vom jungen siebzehnjährigen Mädchen bis zur Frau mit Mitte 40 zeigen, das war sehr emotional.
blimu: Bleiben Sie denn in Stuttgart?
AB: Ja, Stuttgart ist quasi meine Wahlheimat geworden. Das Allererste, was mir in Stuttgart aufgefallen ist, als ich 2015 mit »Rocky« nach Stuttgart kam, das sind diese Hügel. Das haben wir nicht in Holland. In Amsterdam, wo ich geboren und aufgewachsen bin, haben wir das überhaupt nicht. Amsterdam ist auch sehr schön, aber ich bin immer noch begeistert von den Hügeln hier. Wenn ich zum Beispiel im Auto oder mit der Bahn die Weinsteige hochfahre, finde ich es so schön, ein bisschen wie in Italien. Ich finde auch, dass Stuttgart eine wunderschöne Stadt ist, egal ob am Schlossplatz oder in Stuttgart West. Es gibt so viele schöne Gebäude und schöne Architektur. Und auch die Menschen hier sind sehr nett. Ich habe mich von Anfang an hier wohlgefühlt.
Bei meiner ersten Produktion habe ich damals gedacht, hoffentlich komme ich mal wieder hierher. Damals wusste ich noch nicht, wie das funktioniert mit der Stage. Ich habe nicht mal gedacht, dass ich nach meinem ersten Job direkt die nächste Rolle bekomme. Und mein dritter Job war dann wieder in Stuttgart: »Bodyguard«.
blimu: Mögen Sie die schwäbische Küche?
AB: Hm, ich bin mir manchmal nicht sicher, ob es schwäbische oder bayerische Küche oder einfach nur deutsche Küche ist. Käsespätzle finde ich sehr lecker, Maultaschen mag ich auch, aber ich denke, das, was ich oft gegessen habe, ist eher bayerisch. Ich esse gerne in einem Brauhaus und ich glaube, das ist dann eher bayerisch.
blimu: Und wie feiern Sie Weihnachten? Was sind Ihre Traditionen?
AB: Ich habe wirklich schöne Erinnerungen an Weihnachten. Als Kind war es natürlich wunderbar, Geschenke zu bekommen und mit meiner Mutter und meinen Geschwistern den Baum zu schmücken. Wir hatten einen großen Karton mit dem Weihnachtsschmuck drin, jedes Jahr das gleiche. Ein paar Jahre hatten wir auch einen künstlichen Baum, aber in den Jahren, wo meine Mutter einen frischen Baum gekauft hat, war es etwas ganz Besonderes. Dann gab es auch immer schöne Musik. Das fing schon Ende November an mit Schallplatten und Weihnachtsliedern.
Ja, ich finde Weihnachten schön. Ich mag auch, was im Fernsehen zu sehen ist, das Programm ist besonders schön für Familien, und auch wenn ich mich jetzt nicht mehr so sehr für Geschenke interessiere, die Idee, dass du abends ins Bett gehst, und morgens steht da der Baum mit den Geschenken, ist auch schön.
blimu: Wie schaut es aus mit Plätzchen backen?
AB: Nein, Plätzchen backen ist keine holländische Tradition, auch nicht da, wo meine Eltern herkommen. Erst seitdem ich in Deutschland bin, kenne ich das, und ich werde dieses Jahr versuchen, Vanillekipferl zu backen. Ich habe ein Rezept bekommen von einer Kollegin, die bei »Tina« dabei war. Ihre Mutter hat nämlich so leckere Vanillekipferl gemacht und ich habe dann gefragt, ob ich bitte, bitte das Rezept bekommen kann. Also ich werde es dieses Jahr ausprobieren. Ich finde alles schön, ich bin nicht gebunden an meine eigenen Traditionen. Ich finde es schön, wenn du woanders bist und du lernst Neues kennen und kannst es auch umarmen und zu deiner Tradition machen.
blimu: Haben Sie Familie?
AB: Ja, nicht hier in Deutschland, aber in Holland. Ich habe drei Geschwister, drei Brüder, zwei leben in Holland, einer in St. Martin in der Karibik, und meine Mutter lebt auch in Holland. Mein Vater lebt in Südamerika. Dann habe ich auch noch Cousins und Cousinen, die meisten in Holland oder in der Karibik. Wir sind eine richtig große Familie, aber als Geschwister sind wir zu viert. Ich habe auch schon ganz viele Nichten und Neffen, denn meine Brüder haben Kinder. Leider können wir aber nicht zusammen Weihnachten feiern, weil ich in Deutschland bin, zwei Brüder in Holland und einer in der Karibik.
blimu: (lachend) Dann sollten Sie in der Karibik feiern!
AB: Ja, das wäre eigentlich schön, aber ich muss ehrlich sagen, ich habe Weihnachten noch nie in der Karibik oder in Südamerika gefeiert. Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen. Ich bin es gewohnt, dass es kalt ist und vielleicht auch Schnee liegt. Ich bin schon enttäuscht, dass nicht jedes Jahr Schnee liegt. Aber es wäre bestimmt schön, einmal in der Karibik auf einer Insel oder bei meinem Vater in Südamerika zu feiern. Weihnachten wird ja eigentlich überall auf der Welt gefeiert und im Endeffekt liegen die eigenen Erwartungen nur daran, was man gewohnt ist.
blimu: Dann wünschen wir Ihnen jetzt ein wunderschönes Weihnachtsfest und vorher, am 16. Dezember 2024, ein großartiges Konzert mit den Musicalpeople! Es wird auf jeden Fall eine große Freude, Sie zusammen mit Roberta Valentini, Karim Khawatmi und Jon Voojs live im Apollo Theater in Stuttgart zu sehen, dazu das großartige Orchester der Musicalpeople. Das Motto heißt ja »Musical goes Christmas« und das Konzert war schon letztes Jahr ein toller Erfolg. Restkarten gibt es unter
https://musicalpeople.reservix.de/p/reservix/event/2259565, bis zum 01. Dezember sogar mit 20% Rabatt mit dem Code MUSICAL20.
Toi toi toi, schöne Weihnachten und vielen Dank für das nette Gespräch.