
Am 25. November trat Alexander Klaws mit seiner Band und drei Background-Sängerinnen (die er wohlwissend um ihre wirklich guten Stimmen immer wieder in den Vordergrund stellte) Hanni, Birgit und Katharina im Stuttgarter Palladium auf – dem Theater, in dem er ab Januar wieder für ausgesuchte Vorstellungen als Tarzan an den Lianen seine große Liebe findet.
Der Sänger zeigte an diesem Abend auch seine Seiten als Entertainer und verstand es, das ihm wohlwollende Publikum mit kleineren Geschichten rund um seine Familie, seine große Liebe Nadja und manche Erfahrungen im Leben zwischen all den Songs zu unterhalten. Er griff zwischen diesen kleinen Plauderminütchen immer wieder zu bekannten und gleichermaßen bewährten Liedern: Aus der Filmecke kamen unter anderem ›Time of My Life‹ aus »Dirty Dancing«, ›Shallow‹ aus »A Star is Born« (mit einer stimmlich herausragenden Katharina an seiner Seite) oder auch ›My Heart Will Go On‹ aus »Titanic«. Dass er eine große Affinität zu Disney hat, bewies er mit gleich zwei Liedern aus »Der König der Löwen«, nämlich der ›Der ewige Kreis‹ sowie ›Endlose Nacht‹. Aber auch ›Under the Sea‹ aus »Arielle, die Meerjungfrau« oder ›Go the Distance‹ aus »Hercules« durften nicht fehlen – bei letzterem gestand der Sänger, dass ihn dieses Lied schon seit vielen Jahren immer dann begleitet, wenn alles gerade in seinem Leben nicht glatt läuft und er ein bisschen Vertrauen in sich und das Leben braucht.

Damit das Konzert seinen Namen als Weihnachtskonzert auch zurecht tragen möge, wurde sozusagen ein All-Time-Best-Of von englischsprachigen Weihnachtshits in das Programm eingeflochten: ›Winter Wonderland‹, ›Driving Home for Christmas‹, ›Have Yourself a Merry Little Christmas‹, ›Feliz Navidad‹ waren nur einige von vorgetragenen, swingig-arrangierten Liedern. Bei ›Take Me Tonight‹ war deutlich hörbar, dass viele seiner Fans auch sein »Leben vor dem Musicalruhm« bestens kennen, sehr schön war seine Variante von ›Halleluja‹ – und ein leider noch immer viel zu aktueller Song aus den Federn von John Lennon, ›War is Over‹, zeigte auch, was in dem Sänger alles steckt.
Unterhaltsam war das Zugaben-Medley aus deutschen Weihnachtsliedern, wo alle auf der Bühne ihre ersten Instrumente mitgebracht hatten und die Zuschauer die Lieder ansangen. In Summe gab es immer wieder Lieder, in denen das Publikum aufstand und mitsang, der Sänger, der immer wieder seinen Bänderriss betonte, begeisterte trotzdem durch Agilität und auch mit Publikumsnähe.

Die Band war wunderbar, die gute Stimmung zwischen allen auf der Bühne deutlich auch im Zuschauerraum spürbar. Leider bot der Abend wenig Überraschungen – mit der ganzen Auswahl an Liedern ist Klaws absolut auf Nummer Sicher gegangen. Dies funktioniert selbstverständlich tadellos, aber bei den Fähigkeiten, die der Sänger mit sich bringt, wäre es doch an der einen oder anderen Stelle wünschenswert gewesen, wenn er mit einer Überraschung für einen »Oh Wow – das hätte ich nicht erwartet«-Moment gesorgt hätte. Wer aber in den altbekannten Melodien, musikalisch wunderbar vorgebracht, schwelgen möchte, hat dazu in den kommenden Wochen in Hamburg, Darmstadt und Detmold noch die Chance, denn dort wird »A Musical Christmas Night 2024« im Dezember noch gastieren.