An einem Tag, an dem wir zu der Wahl des deutschsprachigen Musical Awards aufrufen, der Zeichen für die Vielfältigkeit der Branche ist und ein weiteres Jahr mehr zeigt, wie viel in diesem Genre möglich ist – und dies vor allem mit Herzblut und Liebe von den vielen Beteiligten, die Dinge auch jenseits von Stechuhren und regulären Arbeitszeiten oder sogar Mindestlöhnen möglich machen – ist es mir persönlich ein Bedürfnis, die Texte, die als Stellungnahme von den österreichischen Intendant:innen und zuletzt von Andreas Gergen persönlich veröffentlicht wurden, auch über unsere Webseite zu teilen.
Kunst darf und wird nie sterben – Kultur erlebt gerade überall Einsparungen und das Verständnis dafür ist durchaus vorhanden. In einem Fall aber, wo ein Theater wirtschaftlich auf einem Höhenflug ist und sich bereits in den vergangenen Jahren zu einem Flaggschiff von Qualität entwickelt hat, ist der Eingriff durch die Sparmaßnahmen der Politik nicht nachvollziehbar.
Jeder in dieser Branche kennt die finanziellen Kämpfe, denn jeder von uns hat sie schon einmal gekämpft. Hier verlieren Musiker ihre Jobs und ein Theater ein fest eingeplantes Orchester in großartiger Qualität. Es ist eine Schande, diese Einsparmaßnahme ähnlich plötzlich zu verkünden, wie im vergangenen Winter in Berlin plötzliche, noch die laufende Spielzeit betreffende, Kürzungen verkündet wurden. Auch hier sind viele Menschen betroffen, die nun in diesem Sommer arbeitslos sind, da Produktionen, für die sie Verträge unterschrieben hatten, nicht mehr erfüllt werden konnten bzw. durften.
Dass die momentane Politik die Flaggen für Kultur nicht zu hochhält, ist eine Sache. Dass sie die Kultur aber nicht einmal mehr mit dem nötigen Respekt behandelt und sich langabzeichnende Sparmaßnahmen viel zu spät und zu wenig intensiv diskutiert, haben weder die Häuser, vor allem aber nicht die dort arbeitenden Menschen verdient!