Man nehme 4 erfahrene Musical-Darsteller, eine bunte Mischung bekannter Pop- und Musicalsongs und viele lustige Ideen. Heraus kommt das sogenannte »Boyband Special«.
Alleine das Opening, das leider mit einem Fehlstart begann und das dadurch die Stimmung erst so richtig anheizte, sorgte für Begeisterung. »Es war einmal ein kleiner Held, der vor langer Zeit geboren wurde. Er war sehr einsam, bis er auf die Erde kam und gleich 3 Freunde fand«. Und so landeten Jan Ammann (Thor), Armin Kahl (Doktor Strange), Peter Stassen (Deadpool) und Filippo Strocchi (Captain America), angezogen wie die Helden aus dem Marvel-Universum, auf der Bühne in Füssen. Zur Einstimmung gabs dann auch noch ein paar Kinderfotos der vier »Helden«.
Mit drei Liedern der Backstreet Boys ging es gleich richtig los, gefolgt von ›I’ll Be There For You‹, gesungen von Peter Stassen, ›Let Me Entertain You‹, gesungen von Filippo Strocchi, und ›I’m Just Ken‹, gesungen von Jan Ammann. Etwas ruhiger wurde es mit ›True Colours‹ (Armin Kahl), doch dann wurde es fetzig mit ›Nothing Else Matters‹ der Gruppe Metallica, gesungen von Jan Ammann und Filippo Strocchi.
Mutig war das Outfit von Peter Stassen zum Lied von Udo Jürgens ›Ein ehrenwertes Haus‹, das er zusammen mit Armin Kahl sang. Ein nicht so oft gehörtes Lied aus dem Musical »Rudolf« sang dann Jan Ammann: ›Wie jeder andre Mann‹. Das gilt auch für das Lied ›Fortune Favors the Brave‹ aus dem Musical »Aida«, gesungen von Armin Kahl.
Dann hieß es auch schon »Bye bye bye« bis nach der Pause. Damit es zum Opening des ersten Teils passte, begann der zweite Teil ähnlich, aber mit der berühmtesten Girl Band – den Spice Girls. So ging es dann mit ›Wannabe‹ von den Spice Girls weiter, gefolgt von ›Confident‹, ganz aktuell aus dem Musical »&Julia«. Einen ersten Eindruck von seiner aktuellen Rolle in »La Cage aux folles«, das am 28.2.2025 im Münchener Gärtnerplatztheater Premiere feiert, vermittelte Armin Kahl mit ›I am what I am‹. Mit ›Free Falling‹ und ›As Long As You Love Me‹ ging es weiter, untermalt von hunderten bunten Knicklichtern, die das Publikum schwenkte ‒ was für ein wunderschönes Bild. Danach fragte Jan Ammann ›Gott, warum?‹ (Rebecca), Filippo Strocchi sang ›Staying alive‹ und Armin Kahl fragte ›Wie kann es möglich sein?‹ (Mozart!).
Damit es nicht ganz so ernst wurde, erschien Filippo Strocchi im roten Kleid als Sarah, die von Graf Krolock (Jan Amman) in die ›Totale Finsternis‹ gebissen wurde. Das war nicht nur für die Zuschauer ein Spaß, sondern auch für Jan und Filippo.
Ein sehr ungewöhnlicher, ernster Titel ist ›Die Krähe‹ aus dem Musical »Das Wunder von Bern«, gesungen von Peter Stassen. Zum Abschluss folgten nur noch drei Titel (›Beggin‘‹, ›Back For Good‹ und ›Uptown Funk‹), mit denen ein höchst amüsanter, fröhlicher Abend mit toller Musik und vier großartigen, gut gelaunten Darstellern zu Ende ging.
Gerne hätte Peter Stassen noch ein paar lustige Sachen eingebaut, nachdem er im vergangenen Jahr sogar ein großes Auto auf der Bühne hatte, aber der Tanzboden, der für das Musical »Die Päpstin« auf der Bühne liegt, ließ das nicht zu. So vertröstete er das Publikum auf 2026, dann wird am gleichen Tag, nämlich dem 22. Februar 2026, das nächste »Boyband Special« im Festspielhaus stattfinden. Das Fazit des Abends ist auf jeden Fall, dass es unglaublich viel Spaß gemacht hat. Ein unbeschwerter Abend mit viel guter Musik!